Leben ohne Liebe

Man hätt's im Leben nicht so schwer,
Wenn doch bloß die Lieb nicht wär.
Es gäb kein Kummer, wär's vorbei,
Kein Gezänk und kein Geschrei.

Die Eifersucht wär auch passé.
Schluss macht einfach ein "Ade!".
Treue wär dann auch egal,
Man hätte ja die große Wahl.

Jeder könnt's mit jedem Treiben,
Oder ewig bei einem bleiben.
Wie man will, es wird schon passen,
Denn man könnt sich auch nicht hassen.

Man wählt den Partner mit dem Kopf,
Schmeißt alle in einen großen Topf,
Dann ist's egal wen man nun nimmt.
Hauptsache der Grund dafür stimmt.

Und klappt es nicht, dann lässt man's bleiben,
Man kann's ja mit `nem andren Treiben.
Ungebunden, frei, allein.
Könnt das Leben schöner sein?

 

Doch Emotionen sind real,
Und auch gelegentliche Qual,
Kann das Gefühl nicht unterjochen,
Von verliebter Herzen Pochen.

Der Schauer, der einen durchfährt,
Wenn jemand seine Lieb erklärt.
Das Kribbeln und die weichen Knie,
Tagträume voll Phantasie...

Zärtliches Streicheln über Haut,
Ein sanfter Blick, der dich anschaut.
Elektrisierende, wilde Küsse,
Glückstränen, gleich kleiner Flüsse.

Wenn doch bloß die Lieb nicht wär,
Man hätt's im Leben nicht so schwer,
Doch wer nimmt nicht in Kauf den Schmerz
Für ein liebevolles Herz?

 

Martina Fritsche 2003